Ist Dir schon einmal aufgefallen, wie oft wir alle das Wort normal benutzen?
Was meinen wir damit oder besser, was verbirgt sich dahinter?
Normal heißt doch nichts anderes als „der Norm entsprechen“.
Wer legt diese Norm fest?
Wann sind wir normal?
Also, irgendwer scheint ja diese Norm ausgerufen zu haben.
Wer ist das und wem dient es, wenn wir alle normal oder besser ausgedrückt, genormt sind?
Genormt sind solche Dinge, wie Papiergröße, Vorschriften, Schrauben und so weiter, Genormt ist aber auch das Aussehen von Gemüse, es muß eine gewisse Größe haben und eine anderen nicht überschreiten, es darf gebogen sein, aber doch bitte nicht zuviel.
Da die Natur, sich bei all unserer Bemühungen leider nicht
in eine Norm pressen läßt, werden Tonnen über Tonnen beste Lebensmittel
vernichtet. Im besten Fall dienen sie als Dünger oder Viehfutter.
Wir oder besser irgend jemand oder irgend etwas scheint die Idee zu haben, daß ohne
Norm, Normalität zwingend Chaos herrscht.
Ist das so?
Die Natur wiederholt sich auf wundersame Weise in Cyklen, in Kreisläufen, die
Struktur des Kleinen findet sich im Großen und umgekehrt. Mater produziert kein
Chaos!
Wir Menschen sind leider sehr oft so degeneriert, daß wir das Vollkommene im
vermeintlichen Chaos nicht erkennen können und uns an Genormtem festhalten
wollen. Es scheint uns Sicherheit zu geben.
Sicherlich ist es gut, wenn ein Schraube oder ein Ersatzteil einer Norm
entspricht. Wenn wir uns auf Maßeinheiten verständigen, damit wir uns überhaupt
verständigen können.
Doch das sollte doch nur dem gemeinsamen Austausch dienen, oder?
Also, wem dient es, wenn alles, einschließlich uns Menschen genormt ist und damit
eine gewisse Normalität ausstrahlt? Uns nicht, denn es wiegt uns in einer
seltsamen, heißt befremdlichen, unwirklichen Sicherheit. Es macht uns müde,
träge und faul. Und wenn etwas aus der Norm fällt, jemand un-normal ist, dann
macht uns das Angst, weil wir mit Unterschieden nicht mehr umgehen können.
Wem dient es, wenn wir müde, träge und in einem gewissen Maße faul sind? Uns?
Unserer Entwicklung? Unserem Erfahren? Unserer Neugier?
NEIN!
All das dient demjenigen, der uns verwalten und beherrschen will, indem er uns
durchnumeriert und aufs Kleinste normiert. Wir kommen in einem Krankenhaus in
diese Welt, unter genormten Bedingungen. Die genaue Zeit unserer Geburt wird
festgehalten. Wir werden als erstes vermessen, gewogen und ein Tropfen unseres Blutes
wird zur Archivierung unserer DNA abgenommen. Es werden allerhand Tests mit uns
gemacht. All das wird in Tabellen und genormte Hefte eingetragen. Ein Geburtsschein
wird im Krankenhaus erstellt mit dem geht unser Vater stolz zur Gemeinde und
verkündet dort unsere Ankunft. Er erhält auf Antrag, eine Geburtsurkunde. Zack.
Wir haben unsere erste Nummer bekommen und dieser werden viele, viele Weitere
folgen.
Im Kindergarten und in der Schule werden wir dazu er-zogen, der Norm zu entsprechen. Das darf man, das tut man…und oder eben auch nicht. Wir freuen uns und unsere Eltern sind stolz wenn wir Abitur machen und studieren oder eine gute Ausbildung machen.
Aus-bildung?! Wird da etwas aus uns herausgebildet? Muß da
etwas raus? Der letzte Funken Individualität? Eigenständigkeit? Eigenes Denken?
Schon im Kindergarten haben wir Fragen gestellt und auch dort haben wir gelernt
mit Antworten wie“ das ist eben so.“ oder „weil ich es Dir sage.“ oder „sei
nicht so besserwisserisch“ etc pp zu leben …wir haben früh aufgehört Fragen zu
stellen und nahmen jede Theorie als Wahrheit hin, weil die Eltern, Lehrer,
Professoren und nicht zuletzt die Medien es uns immer wieder erzählten. Keiner
von ihnen betonte, daß das Alles nur Theorien sind, damit wir uns unsere Umwelt
erklären können.
Die Norm geht weiter…dieser Teil heißt Mode, Schönheit und Äußerlichkeit. Auch
diese fremden Ideen ergreifen schon früh von uns Besitz und wenn wir später
unsere Schwierigkeiten damit haben, weil wir eben doch nicht der Norm
entsprechen, zu dick zu dünn, zu was auch immer sind…. Ja, dann gibt es eine
Lösung bzw viele Lösungen und zwar für jeden von uns eine passende,
vermeintlich, Psychotherapie, Alkohol, Sport, Schönheitsstudios und -OPs und für
die besonders nachdenklichen unter uns, kommt jetzt etwas anderes ins Spiel: Esoterik!
Jeder von uns kann seinen Guru finden, der ihm erklärt, was er alles tun muß damit
er perfekt, reich, glücklich und natürlich in den Himmel kommt.
All diese Lösungen bieten uns dieselben an, die auch das vermeintliche Problem
kreiert haben. Und sie verdienen sich dumm und duselig an uns und unserer
verlorenen Verbindung.
Und der Trick ist, daß sie uns immer nur bis kurz an die Schwelle bringen und
niemals drüber, denn dann wären wir als Kunden weg. Wir würden erkennen, daß
alle Macht, alle Schöpfung, alle Natur in uns liegt. Wir wären verloren für den
Konsum und die Ausbeuterei.
Ist Dir aufgefallen, daß sobald Du beginnst unangenehme Fragen zu stellen,
Fragen die nicht der Norm entsprechen, daß dann sofort ein Schwall von „Du bist
ja nicht mehr ganz normal“ und Abwehr über Dich hergeht. Dieses Gefühl kennen
wir alle aus frühester Kindheit. Wir mußten als Kinder „mitspielen“ weil wir
abhängig waren vom Umsorgt werden der Erwachsenen und sie haben es
unwissentlich und einige auch sehr wissentlich ausgenutzt, um uns zu formen.
So, jetzt stehen wir da mit unserer Normalität und dem Gefühl, daß daran irgend
etwas seltsam schmeckt, es stößt uns immer mehr auf. Und mit einer Menge an
Wut, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Tränen und Fragen über Fragen kommen wir
langsam wieder zu uns.
Ja, zu UNS selber.
Zu unserem Kern.
Zurück zu unserer Natur.
Das ist der Beginn von Natürlichkeit.
Willkommen zurück auf Mutter Erde.
Willkommen im Kreis der Brüder und Schwester.
Willkommen in der Schönheit der Unvollkommenheit und der in ihr innewohnenden Besonderheit.
Willkommen von Herzen.
AHO
Herzensgrüße aus Nordschweden
vom Platz der Begegnung & Heilung
Xanthia
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