So, da bin ich nach langer Zeit noch einmal mit einem Heute so.
Hier in Nordschweden hat der Winter Einzug gehalten. Es hat schon mehrfach
geschneit und der Garten liegt nun unter einer weißen Decke und Mutter Erde
ruht sich aus, um im Unsichtbaren zu neuen Wundern auszuholen.
Jedes Jahr ist es der gleiche Rhythmus und wir beginnen langsam in diesen
Rhythmus hineinzuwachsen.
Jetzt, nach fast drei Jahren, in unserem dritten Winter,
lernen wir die Ruhe des Winters zu schätzen, wir werden nachgiebiger in unserem
Wollen und vermeintlichem Müssen. Die Natur hat uns in ihren Takt gezogen.
Das tut so unendlich gut.
Wenn es gegen vier Uhr am Nachmittag dunkel wird, verspüre ich den Drang mich
mit Tee und einem guten Buch zurückzuziehen. Vorher gehe ich noch mal zu
unserer Hühnerfamilie schauen, ob es noch sauberes, ungefrorenes Wasser und
genügend Futter für den ersten Frühstückshunger gibt. Manchmal werde ich dann
sogar mit einem oder zwei Nachzügler-Eiern beschenkt.
Heute haben wir ganz kurz entschlossen die Reste der Blattkohle im Garten
geerntet. Letztes Jahr hatten wir nicht bedacht, daß sie ganz unter dem Schnee
verschwinden könnten. Sie verschwanden und wir haben einige Kilo Ernte
verloren.
Wir lernen immer noch mit der kurzen Gartensaison und dem dann sehr schnell
hereinbrechenden Winter umzugehen. Alles was wir aus Deutschland kennen und
auch in Büchern über Selbstversorgung gelesen haben, darf hier hinterfragt
werden.
So hat Markus den gefrorenen Grünkohl von den Blattadern gestreift, er wurde
gewaschen und dann hab ich ihn im heißen Topf zusammenfallen lassen.
Nach dem Abkühlen dann noch flott gehackt und in Gefriertüten verpackt. Es sind
tatsächlich noch mal je vier Kilo roter und grüner Grünkohl geworden.
Das reicht
für uns für sechzehn Mahlzeiten. Lecker…mit unseren Kartoffeln untereinander
und einem guten Schuß Senf.
Unser selbstgezogenes Gemüse in einfachen Gerichten verarbeitet.
Es ist ein
Geschenk!
Und dann hatte ich noch so Lust das Rezept für einen neuen Kuchen auszuprobieren…eine
französische Apfelgallete. Sah gut aus, duftete lecker, schmeckte aber nicht so
richtig geil…das nächste Mal wieder mein bewährter Hefeteig.
Wir lernen also immer noch jeden Tag etwas Neues.
Wir bewegen uns in Richtung unserer Vision.
Im Moment scheint es so etwas wie ein Vakuum zu geben. Wir lernen dieses und
die Ruhe damit zu genießen und trainieren unsere Geduld. Wir beide sind
Skorpione, uns wurde Geduld nicht unbedingt in die Wiege gelegt.
Markus kocht gerade den letzten Rest Palm- und Rosenkohl für uns und dann
machen wir für heute Feierabend.
Herzensgrüße aus Nordschweden vom
Platz der Begegnung & Heilung
Xanthia
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