Die Tage kam Markus aus dem Ort zurück und sagte, er habe
ein Paket nicht abholen können, weil es für mich ist und er meine ID Kårt nicht
dabei hatte.
Ich rätselte und dachte nach, Wünsche, Sehnsüchte und Erwartungen kamen hoch. War
es vielleicht endlich mal ein Paket von meiner Familie in Deutschland? Von
meinem Vater, meinen Kindern? Seit drei Jahren funktioniert die Post nur in die
eine Richtung, leider.
Ach nein, vielleicht sind ja schon Bücherspenden für unsere kleine
deutschsprachige Bücherei angekommen. Ne,
das kann ja nicht sein, denn die Kontakte diesbezüglich waren ja erst
vorgestern. Hm, die Bandsägeblätter für Markus….ne, dann hätte ja sein Name
drauf gestanden.
Was für Gedankenkonstrukte!
Und gestern mußten wir dann mal wieder in die Stadt zum Einkaufen der Dinge,
die wir nicht selber produzieren können. Vorher schnell im Coop an der
Paketabholung vorbei….ein Paket mit über fünf Kilo. Es dauerte, der Mensch an der
Kasse hatte Probleme mit dem System.
Dann hielt ich das relativ kleine und doch sehr schwere Paket endlich in den
Händen.
Xanthia Sandra Sevenich und Markus Ludes stand drauf….einen Absender konnte ich
nicht finden.
Ahhhhhh….flott ins Auto und schnell ein Messer gezückt.
Ich mache das Paket auf und oben auf liegt ein kleiner Notizzettel mit einem
lieben Weihnachtsgruß und dann lese ich die Namen. Immana und Bine. Mein Herz
macht einen Sprung, Tränen schießen mir in die Augen. Ich bin völlig fertig und
weine und weine vor lauter Freude und Gerührtsein. Ich krame ein bißchen in dem
Paket, daß diese zwei wunderbaren Weiber uns da gepackt haben und sie scheinen
uns so gut zu kennen. Da ist Oreo für Markus, Honig aus der Familienimkerei,
eine unglaubliche Menge an Schokolade und anderen Köstlichkeiten…und Erdnußbutter.
Sie haben wirklich, bei den zwei kurzen Besuchen mitbekommen, daß ich Erdnußbutter
liebe.
Ich bin völlig hin und weg. Halte das Paket wie einen Schatz in den Armen und
schaue durch meinen Tränenschleier meinen Schatz an, der mich anlächelt und mir
die Hand streichelt.
Was für ein Moment. Was für ein Geschenk. Diese Gefühle fühlen zu können, es
mir zu erlauben. Was für ein Geschenk so berührt zu werden. Danke
Doch damit nicht genug.
Nachdem wir müde aus der Stadt von unserem Marathon zurück sind schreibt Markus
mit einem neuen Freund. Ja, der Anfang war ein bißchen holprig, doch es scheint
sich etwas Wundervolles zu entfalten.
Sie sprechen miteinander über sehr persönliche Dinge und Markus erzählt ein
zwei Dinge, die wir normalerweise nicht erzählen.
Dann kommt es und mir schießen schon wieder die Tränen in die Augen als Markus
mir vorliest: „Übrigens bleibt so wie ihr seid. Das ist echt super so wie es
ist.“
Was für ein Tag.
Nachdem wir schon so oft Widerstand, Ablehnung und Flucht von Menschen in
unserer Umgebung erfahren haben, nachdem wir uns schon so oft Gedanken gemacht
haben, uns gefragt haben, was das ist, was unser Anteil daran ist, kommen diese
Wunder.
Danke
Am Vortag hatten wir noch ein total schönes Videogespräch mit einem tollen Weib
in Deutschland und da war das Thema „richtig sein“ auch schon im Raum.
Abends hatte ich dann noch einen Sprachchat, zur Schlichtung eines Anliegens, innerhalb
der neu gegründeten Glaubensgemeinschaft. In dieser Gemeinschaft wirken wir
gemeinsam für unsere Werte und die Welt, die wir uns wünschen. Auch hier
schaffen wir etwas, für uns, völlig Neues.
Gemeinschaft braucht neue Wege. Ob es die Partnerschaft, Freundschaften, die
Familie oder auch eine Lebensgemeinschaft auf einem gemeinsamen Flecken Erde
ist, es braucht den Mut im Feuer stehen zu bleiben, wenn es heiß wird. Es
braucht Klarheit mit dem eigenen Sein und die Reflektion mit sich selber. Wir
alle haben unsere Macken und Muster, Glaubenssätze und Überzeugungen, von denen
wir ganz oft gar nicht wissen, ob es unsere eigenen sind oder die angelernten,
übergebenen, übergestülpten.
All dieser Dinge, dürfen wir uns jetzt bewußt werden, damit wir etwas Neues
gestalten können.
Jetzt ist die Zeit für Authentizität und Wahrhaftigkeit, für Mut und Klarheit,
für Vergebung und Weichheit.
Es ist an der Zeit neue Brücken zu bauen.
Zu uns selber, zu den anderen Menschen und zu Mutter Erde.
Damit erschaffen wir unsere Freiheit und die Welt, in der wir leben möchten.
Herzensgrüße aus Nordschweden
vom Platz der Begegnung & Heilung
Xanthia
PS.: Heute Nacht hab ich dann noch als kleines Schmankerl
von einem Platz geträumt, wo wir eine Gemeinschaft aufbauen.
PPS.: Übermorgen kommt meine Tochter und wir werden Brücken bauen. Etwas zur gleichen
Zeit wird eine junge Familie hier ankommen, um mit uns hier zu leben….einige
Wochen, Monate oder auch länger. Wer weiß das schon.
Wir sind im Gemeinschaftsprozeß. Wir sind bereit im Feuer zu stehen für das was
wir erschaffen wollen.
Ja ich bin bereit im Feuer für die Liebe zu stehen
AntwortenLöschenbeim Lesen sind auch bei mir Tränen geflossen ... denn ich weiß wie nähe es gehen kann ... wenn andere an einen denken ...
AntwortenLöschennoch hält ich hier etwas fest das ich noch nicht gelöst bekommen habe ... doch wenn es soweit ist komme ich ebenfalls zu euch an den Platz und freue mich darauf euch und die enschen die den Weg zu euch gefunden haben kennen zu lernen
von Herzen NicO