Kurz nach Midsommar habe ich das Gewächshaus mit Gurken, Zucchini, Bohnen udn Kürbissen bepflanzt |
Immer wieder begegnet mir der Wunsch mich verstärkt
mit Menschen zu verbinden, die ähnliche Ideen und Visionen vom und für das
Leben haben.
Und immer wieder stelle ich fest, daß wir oft sehr weit voneinander entfernt
leben.
Viele meiner „Kollegen“ empfinden es so wie ich, als ob wir jeder auf unserer
Insel sitzen.
Manchmal bin ich nahe daran zu verzweifeln, es fühlt
sich so an, als ob ich mit all meinen Talenten hier versauere, als ob niemals
ein Mensch kommen wird, mit dem ich sie teilen kann. Und doch ist es nur die
Zeit der Ruhe. Die Zeit des Kraft Tankens.
Es ist gerade, so schwer es auch fällt, nicht die Zeit mich auf den Markt zu
stellen und laut und breit zu verkünden was ich alles in meinem Bauchladen für
die Erde bereit halte.
Und so versorge ich unsere Ernte, gehe in den Wald und sammle etwas von der
Fülle an Beeren, Pilzen und Kräutern, um es für uns und den langen Winter zu
bewahren.
Dankbarkeit für diesen Reichtum durchströmt mich warm.
Ja, es würde uns sehr oft mehr Leichtigkeit bringen uns mit Gleichgesinnten zu
verbinden. Nur was würde geschehen, wenn wir dann gemeinsam ein Dorf, unsere
neue Welt aufbauen?
Die Trennung, die wir doch alle wieder überwinden wollen, würde noch größer
werden. Da wäre dieses neue Dorf, diese Insel, im Meer der Andersdenkenden. So
wie es im Moment zu sein scheint, würde sich nichts ändern. Vielleicht würde
der ein oder Andere zu uns stoßen, sich uns anschließen.
Ist es das wofür wir hier angetreten sind? Jetzt in diesen besonders turbulenten
Zeiten.
Ist es nicht vielmehr so, das es unsere Aufgabe ist zu verzeihen und zu
verbinden.
Ist es nicht unsere Aufgabe wieder echte Toleranz, Respekt und Wertschätzung zu
leben und weiter zu geben. Ist das nicht die wahre Verbindung, die wir uns alle
wünschen?
Gesehen werden, wie wir sind. Respektiert und geliebt werden wie wir sind?
In Schweden gibt es ein Wort „Jantelagen“ damit wachsen die Kinder hier schon
auf. Es heißt soviel, wie du sollst dich nicht als etwas Besseres sehen. Das
führt zu etwas wie Mittelmaß, wo die Gesellschaft sich dann einpendelt. Jeder
stellt sein Licht unter den Scheffel, damit er bloß „Jantelagen“ ist und keinen
verletzt. Wohin führt das? Keiner lebt was er kann. Der Gemeinschaft werden so
extrem viele Talente und Fähigkeiten vorenthalten.
Wer hat da ein Interesse dran?
Dieses wir sind alle gleich, ist eine Lüge! Und doch wahr! Wir dürfen das
differenziert betrachten. Wir sind alle gleich wertvoll und jeder ist so
individuell, daß nur er der Gemeinschaft sein Geschenk an Talenten machen kann.
In der nächsten Zeit werden viele Menschen
schlagartig wach werden. Das was wir über Jahre tröpfchenweise herausgefunden
und erlebt haben, wird auf den Rest der Menschheit hereinbrechen wie ein
Tsunami. Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben.
Es ist, meiner Meinung nach, unsere Aufgabe uns vorzubereiten, Ruhe und Stille
zu tanken, uns in dem Bewahren unserer Mitte zu üben, um dann in all unserer
Stärke und Liebe, die Arme zu öffnen und die Menschen, die unsere Hilfe
wünschen, zu halten.
Es ist unsere Aufgabe diesen Menschen, die von einem Moment auf den nächsten
alles verloren haben, Möglichkeiten auf zu zeigen.
Noch sind wir die Spinner, die Verschwörungstheoretiker, die Aussteiger, die,
die sich vom herrschenden System abwenden.
Bald, und da bin ich mir sicher, werden wir die sein, die das was wir in den
letzten Jahren erprobt, gelernt und umgesetzt haben, weitergeben werden.
All die Selbstversorger, all die „nicht mehr Konsumenten“, all die Fragenden
und Nachdenkenden werden die Erkenntnisse weitergeben an die Menschen, die dann
Alternativen brauchen.
Diese Menschen dürfen dann wieder erkennen, was wirklich in ihnen steckt.
Sie dürfen erkennen, was sie selber alles vermögen.
Sie dürfen erkennen wie mächtig sie sind.
Und unsere Aufgabe ist es, sie auf diesem Weg zu
begleiten.
Im Moment haben die wenigsten Zeit und Interesse, denn sie kämpfen, passen sich
an, machen mit, um diese vermeintliche Krise zu überleben.
Zu retten, was zu retten ist.
Ihren Job, ihr Haus, die Kinder…
Wir brauchen gerade nichts zu tun, außer uns weiter zu sortieren, zu
reflektieren, Punkte zu verbinden und unsere Plätze aufzubauen.
Im Innen und im Außen.
Wir alle bauen gerade die Arche Noah, um damit gemeinsam in die neue Welt zu starten.
Lasst uns gemeinsam weitermachen, Plätze und Räume schaffen, Fähigkeiten erlernen, wieder beleben und uns austauschen.
Herzensgrüße aus Nordschweden vom Platz der Begegnung & Heilung
Xanthia
Anfang September 2021 ist ein Dschungel aus Kürbissen und Stangenbohnen entstanden |
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